Karl Fischer war ein deutscher Petrochemiker, der die nach ihm benannte Karl-Fischer-Titration entwickelt hat.
Nachdem er am 24.03.1901 in Pasing nahe München geboren wurde, ist er in Leipzig aufgewachsen, wo er auch die Schule und Universität besucht hat.
Im Jahr 1927 ist Karl Fischer in die spätere Edeleanu-GmbH in Berlin eingetreten, die Teil der DEA-Gruppe war. In seiner Funktion als Petrochemiker hat er auf der ganzen Welt Edeleanu-Anlagen eingefahren, allein in den USA 12 Stück.
1936 wurde er dann Leiter des Berliner Labors der GmbH.
1945 folgte der Wechsel an die Maryland-Universität in den USA, wo Karl Fischer Ordinarius für Erdölchemie wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1950 hat er schließlich das Zentrallabor der DEA in Hamburg übernommen.
Gestorben ist Karl Fischer am 16.04.1958.
Als Erdölchemiker war Karl Fischer sehr ideenreich, wie seine zahlreichen Patente und Veröffentlichungen zeigen.
Letztlich war auch das Wasserreagenz ein Nebenprodukt der Erdölchemie. Karl Fischer benötigte ein Schnellverfahren für die Wasserbestimmung, um die in Edeleanu-Anlagen durch den Wassergehalt in SO2 verursachte Korrosion zu kontrollieren.
Er griff auf die Bunsen-Reaktion zurück und fand heraus, dass diese zur Wasserbestimmung genutzt werden kann, wenn die im Reaktionsverlauf gebildete Säure neutralisiert wird. Die Verwendung von Pyridin als Base für die Neutralisation war anscheinend Zufall.
1935 publizierte Karl Fischer dann sein „Neues Verfahren zur maßanalytischen Bestimmung des Wassergehalts in Flüssigkeiten und festen Körpern“.